Es ist dem Tschechischen Bund der Naturschutzpatrone im Programmrahmen „Schutz der Biodiversität“, den Wäldern der Tschechischen Republik und dem Ministerium der Umwelt unterstüzt.
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Einleitendwort
Hallo Menschen,
gestattet ihr, dass ich mich vorstellen. Ich bin ein ältestes Muttertier aus einer Sommerkolonie des Grossen Mausohr (Myotis myotis), die auf dem Dachboden in Kvitkov traditionell residiert. Ich bin mehr als 35 Jahre alt, und fast alle Sommerjahreszeiten bin ich auf diesem Dachboden verbracht. Mit anderen Muttertieren fliegen wir hierher Ende Mai an. Wir sind wirklich eine grosse Familie, es fliegt uns hierher bis 450 an, und gehören zu einer von den grössten Kolonien unserer Art in der Tschechischen Republik. Im Juniverlauf gebären wir hier meistens ein Junge. Es ist nackt, blind, und wiegt etwa 20 % unseres Gewichtes, so dass die Geburt für uns ziemlich anspruchsvoll und erschöpfend ist. Die Jungen nehmen wir dann zur Jagd mit, wobei sich uns um den Bauch und die Warze halten. Dabei haben sie eine Möglichkeit etwas von Flug und Jagd lernen. Später, wann die Jungen schwer werden beginnen, lassen wir sie in der Kolonie. Es hat ihnen genug von den Haaren angewachst, dass es ihnen ohne unser warmes Bäuchlein nicht kalt ist. So jede Nacht entsteht auf unserem Dachboden von unseren Jungen ein Kindergarten. Wir fliegen inzwischen in den umliegenden Wäldern, die manchmal mehr als 10 km von der Kolonie sind, und jagen eine Nahrung. Grösste unsere Delikatesse sind Käfer, besonders Laufkäfer. Von diesen müssen wir aber wenigstens eine Halbe unseres Gewichtes erjagen. Und das jede von uns wiegt 25 bis 40 g, so dass wir viel zu tun haben. Überdies ist es notwendig oft in die Kolonie zu den Jungen zurückkehren, und sie stillen. Jedesmal, wenn ich in die Kolonie zurückkehre, rufe ich das Junge. Alle Jungen melden sich. Aber auch über den Schrei der Anderen erkenne ich sicher mein Junge, und fliege ich direkt zu ihm seinen Hunger zu stillen. Unser Dachboden ist eine sichere Oase, aber es kann man nicht von der grausamen Welt draussen sagen. Dort lauern an uns Katzen, Marder, Eulen und andere Raubtiere. Und so kehrt zeitweise irgendein von uns zu seinem Junge schon nicht. Für auf diese Weise verwaiste Jungen sind wir aber beweisfähig sorgen. Als irgendeinem von uns das Junge tödlich verunglückt, so adoptiert es irgendeine von den Waisen.
Leider, auch über unsere grosse Fürsorge um die Jungen, die etwa zwei Monate dauert, eine Menge von ihnen verunglückt tödlich. Es gelingt uns etwa sechs Jungen von zehn erziehen. Und auch die haben es nicht leicht, sie müssen binnen einiger Wochen fliegen und jagen zu lernen. Aber es ist schon August, und unsere Kolonie geht auseinander. Es ist die Zeit die Sommerwohnung verlassen und zum Winterquartier fliegen. Das hören wir auch um die Jungen sorgen auf, sie müssen selbstständig werden. Nicht nur sie, sondern auch wir müssen uns ordentlich ausfüttern, Fettvorräte schaffen, die zum Überleben des Winters notwendig sind, wann wir keine Möglichkeit Nahrung gewinnen haben. Irgendeine Jungen bleiben zwar auf dem Dachboden bis November, aber viele von ihnen begreifen, dass sie an eine andere Stelle fliegen müssen, auf dem Dachboden kann man der Winter nicht überleben.
Die Herbstgegend ist herrlich, und wir können irgendeine geeignete Lokalitäten besuchen, wo man der Winter überestehen kann. Es sind verschiedene Höhlen, Stollen, Keller und ähnliche Stellen. In die Winterquartiere fliegen wir nicht gemeinsam, und eigentlich jedes von uns wählt einen anderen Weg, eine andere Richtung und auch ein anderes Ziel, oft auch Hunderte Kilometer entfernt. Aber es ist möglich, dass es uns im Winterquartier ein paar Zehner aus einer Kolonie trifft. Unterwegs besuchen wir verschiedene Sozialstellen, oft sind es Eintrittstellen in die möglichen Winterquartiere. Dort warten Männchen. Die haben den ganzen Sommer allein verbracht, aber jetzt im Herbst sehnen nach der Gesellschaft, besonders nach der Muttertiergesellschaft. Es ist erstaunlich, wie sie uns imponieren, rufen und reizen streben. Mit ihnen paaren wir hier auch, zum erstenmal können wir aber erst im zweiten Lebensjahr an der Paarung teilnehmen. Es ist eine schöne, sorgenlose Periode im Jahr, wann auch gewöhnlich genug Nahrung ist. Und so haben wir zur Paarung auch Zeit. Genauso wie ihr Menschen sind wir verantwortlich, und planen unser Elternverhalten. Nach der Paarung bewahren wir Männchensperma im Uterus auf, und behalten es den ganzen Winter lebensfähig. Es ist energetisch weniger anspruchsvoll, als ein Embryo im Winterschlafen im Uterus verwahren. Wenn wir den ganzen Winter im tiefen Schlaf, der sogenannten Hibernation, durchschlafen, reduzieren Puls- und Atemfrequenz und körperliche Temperatur von 40° auf umgebende 2 bis 7°. Deshalb suchen wir Stellen mit Stabiltemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit aus. Während dieser Zeit erwachen wir uns mehrmals auch. Zuerst im Frühling, wenn günstige Bedingungen sind, lösen wir Ei, das mit den aufbewahrten Spermien befruchtet wird. Aber das sind wir schon auf dem Rückweg in die Sommerwohnung, wo wieder nach kurzer Gravidität unser Junge gebären.
Sorgsame Menschen, die sich für uns interessieren, die sogenannten chiropterologen, haben in unsere Kolonie vier Webkameras gestellt. Durch sie könnt ihr zum Besuch jederzeit kommen und unser Leben in der Sommerwohnung beobachten. Fürchtet ihr nicht, wir lassen uns mit den Kameras nicht stören, wenn auch schon so gut wie euer Hund sehen. Die Kameras sind mit Infrarotlicht ausgestattet, das unser schwarzweisses Sehen nicht wahrnimmt. Solange ihr uns oder den anderen Fledermäussen wollen helfen werdet, so tretet mit uns in die Verbindung. Ein Kontakt ist an diesen Seiten. Wir danken sehr.